#2: Stay cool, Baby! Vitamin C - ein Sensibelchen.
Bei falscher Lagerung bleibt vom Vitamin C nichts übrig... dem Sauerstoff sei Dank. Wärme beschleunigt den Abbau. Daher ab in den Kühlschrank und stets auf den Punkt garen!
Hi!
Ich freue mich sooo riesig, dass mein erster Newsletter über resistente Stärke bei euch so gut ankam!
Der Text wurde über 150 mal gelesen, mehrfach weiter empfohlen und euer positives Feedback motiviert mich sehr! Da von den 150 Lesern nur ein Bruchteil den Newsletter abonniert hat, möchte ich dir hiermit das kostenlose Abo unbedingt ans Herz legen.
Kurzer Nachtrag: Damit sich resistente Stärke bildet, musst du wirklich nichts weiter tun als deine übrig gebliebenen Nudeln, Kartoffeln und Co wie gewohnt in einer Schüssel über Nacht in den Kühlschrank zu räumen. Am nächsten Tag darfst du dann alles damit machen, was du wollt: In die Pfanne hauen, im Topf erhitzen, kalt verzehren…
Nun aber endlich zum heutigen Thema - und bei den eisigen Temperaturen bleiben wir direkt im Kühlschrank. Wusstest du, dass meine Äpfel ( :-) ) immer im Kühlschrank liegen? Das hat zwei Gründe:
na klar, sie schmecken mir einfach besser! Ich liebe kalte, knackige, erfrischende Äpfel. (Essen ohne Genuss macht keinen Sinn)
Vitamin C ist eine echte Diva und sehr empfindlich!!
Sie heißt im Fachjargon auch „Ascorbinsäure“. Egal ob Lagerung oder Zubereitung: Vitamin C nimmt dir vieles übel und zersetzt sich bei Sauerstoff und Wärme. Lagerst du deine Äpfel bei Raumtemperatur, kannst du nach wenigen Wochen quasi gar kein Vitamin C mehr darin finden. Werden sie hingegen bei kontrollierter Atmosphäre oder Ultra Low Oxygen gelagert, treten nahezu keine Vitamin-C-Verluste auf.
Der ideale Lagerungsort für viele Obst- und Gemüsesorten (Salat, Brokkoli, Blumenkohl, Kohl, Spinat, Karotten, Sellerie, Spargel, Radieschen, Trauben, Kiwi, Birnen) ist daher der Kühlschrank. Kälte-empfindliche Sorten wie Tomaten, Auberginen, Bananen, Ananas und Mangos sind hingegen besser bei Raumtemperatur aufzubewahren - das gilt auch für Obst, das noch nachreifen soll.
Auch bei der Zubereitung von Obst und Gemüse geht Vitamin C flöten. Ob dünsten, braten oder frittieren ist eigentlich fast egal. Wichtig: nicht verkochen, sondern knackig auf den Punkt garen! Kochen in Wasser als Zubereitungsart laugt am meisten aus. Bei einigen Gemüsesorten ist Auslaugen wegen „Antinährstoffen“ hingegen sogar gewünscht und das Kochwasser soll verworfen werden, wie etwa bei Kartoffeln (Solanin). Aber das erkläre ich dann in einem anderen Newsletter, wie du mit einfachen Mitteln Antinährstoffe in deinem Essen reduzieren kannst.
In Bezug auf Vitamin-C sind meine Konsequenzen für den Alltag:
lieber öfter kleine Mengen einkaufen, dafür Obst und Gemüse rasch verbrauchen
ein Obstkorb sieht zwar nett aus, aber der Schein trügt
Garpunkt treffen!
Keep cool, Baby!
Aber auch Konserven und Tiefkühlware verlieren während der Lagerung Vitamine. Wie hoch der Verlust ist, hängt unter anderem vom pH, Struktur des Lebensmittels (zerkleinert oder ganz), enthaltenen Enzymen und vielem mehr ab. Ob bei Gemüse und Obst TK oder frisch besser ist, hängt also von vielen Faktoren ab. Lange Transportwege und Lagerung zu Hause mit ungünstigen Bedingungen (Sommer, Sonne, Küchentisch) können vermeintlich frische Ware wirklich schlecht neben TK-Ware aussehen lassen. Denn diese wird sofort blanchiert (inaktiviert pflanzeneigene Vitamin-C-abbauende Enzyme) und schockgefrostet.
An Apple a day keeps the doctor away?
Vielleicht ja, aber sicherlich nur mit den richtigen Umständen.
Sind bei dir Fragen übrig geblieben? Oder willst du etwas noch genauer wissen? Dann schreibe einfach einen Kommentar:
Ansonsten bis nächsten Sonntag!
Deine Apothekerin des Vertrauens
Carolin
P.S. Für alle, die es mit Fachjargon genauer wissen wollen:
Ascorbinsäure ist ein starkes Reduktionsmittel, wirkt also als Antioxidans. Seine oxidierte Form kann durch andere Redoxsysteme wie Glutathion oder Tocopherol wieder regeneriert und in die Ascorbinsäure überführt werden. Seine Wirkung als Wasserstoffdonator und Cofaktor wird beispielsweise bei Synthese der Catecholamine (Noradrenalin, Adrenalin) benötigt, es ist aber auch an der Collagensynthese, der Aktivierung diverser Hormone (CRH, TRH, Gastrin) und vielen weiteren Prozessen beteiligt. Es ist auch unmittelbar am Histamin-Abbau beteiligt. Es gab eine Studie, in der der Vitamin-C-Spiegel im Blut negativ mit dem Histamin-Spiegel korrelierte! Du wirst von einer Allergie geplant? Na dann sollte Vitamin C dein Freund werden! (Und weitere Nährstoffe wie Zink, Selen und Vitamin D…. stay tuned, da gibt es viel zu sagen)